„Un’?“, fragt mein Opa. Heißt bei uns: „Und, wie geht’s?“.
„Gudd“, sage ich. „Schreiwe grad mei Abschlussawett, am vierte genn isch ab“.
Ich sage Abschlussarbeit statt Bachelorarbeit. Nehme Nachfragen schon vorweg, übersetze.
„Un dann?“. „Dann bin isch ferdisch mim Bachelor un dann geht’s in de Master“.
Pause.
„Bachelor is Vordiplom, Master is dann Diplom“. „...“. „Also, Grundstudium un Aufbaustudium“.
„Wie lang brauchsche dofür noch?“.
„Annerthalb, zwei Joor“.
„Ohjo! Dann hasche jo gaar kä Zeit meh für das Gelernde noch zu benutze!“
Mein Opa ist 1940 geboren. Neun Jahre Schule, dann Ausbildung, dann Militärdienst, dann Arbeit als Metzger. Heirat, Haus gebaut, drei Kinder. Sommerurlaube in Spanien. Kinder aus dem Haus, Rente, Haus verkauft, Haus gebaut. Sommerurlaube im Schwarzwald und am Bodensee.
Das Leben meines Opas erzählt sich leichter als meins, scheint mir. Früher war eben alles einfacher. Wir haben heute tausend Möglichkeiten und sind davon völlig überfordert. Wir verschicken heute tausend Mitteilungen täglich und lesen hören sehen tausendundeine Schreckensnachricht aus Fernost bis Fernwest. Junge Leute brauchen immer öfter immer früher psychologische Hilfe, haben schon Ende dreißig Burnout.
Früher war eben alles einfacher. Eines Sonntags kam mein Opa nachhause, da sagte sein Vater zu ihm: „Heer mo. Isch hann mim Bastuck geschwetzt. Nächscht Joor machsche bei dem die Ausbildung“. Metzger also. Wollte mein Opa nie werden. „Awa do hasche nit dischbediert. Do hasche gemach, was dei Vadda da sahd“. Und sein Vater hat gesagt: Ausbildung zum Metzger. Im Heimatort. Gegen den eigenen Willen. Früher war vieles einfacher und manches einfach schlecht.
Und was hat das jetzt mit mir zu tun?
Von meinem Vater habe ich eine Kette, die er aus zwei Brummelhaken und einem Lederband selbstgemacht hat. Bei Wikipedia steht:
„Der Brummelhaken [...] ist ein paarweise benutztes Verbindungselement aus der Seefahrt und dient der einfachen und schnellen Verbindung zweier Leinen [...]. Der Brummelhaken ist aus zwei Kettengliedern zusammengesetzt, die jeweils seitlich geschlitzt sind. [...] Da der eigentliche Schlitz gegenüber dem Haken sehr schmal sein kann und die Breite nur durch die Fertigung bestimmt ist, wird verhindert, dass die Haken sich zufällig trennen oder sich eine Leine im Haken verfängt. Der Brummelhaken kommt ohne weitere bewegliche Teile aus. Der Brummelhaken wird auch beim Gleitschirmsport verwendet: Er verbindet den [...] Fußbeschleuniger mit dem Beschleunigungssystem der Tragegurte und wird dort auch als Speedclip bezeichnet.“
Mein Vater ist 1966 geboren. Realschule, Fachoberschule Elektrotechnik. Wehrdienst verweigert, Zivildienst im Altersheim. Ausbildung zum Krankenpfleger – anfangs entgegen den väterlichen Vorstellungen.
Meine Mutter ist 1970 geboren. Realschule, Höhere Handelsschule. Freiwilligendienst in der geschlossenen Psychiatrie. Ausbildung zur Krankenschwester – anfangs entgegen den elterlichen Vorstellungen.
Als Kind wollte ich Künstler werden. Dann Forscher, dann Ermittler, dann Journalist, dann Lehrer. Ich hatte zirka tausend Möglichkeiten. Heute bin ich 25 und studiere Sonderpädagogik im neunten Semester – mit elterlicher Zustimmung. Ich war in Frankreich, Spanien, Portugal, Osteuropa und Tunesien. Ich habe Freunde in England und Italien, kenne Menschen aus Georgien, Brasilien, Ghana. Wenn ich was wissen will, dann lese ich es nach. Informationen, Wissen, Nachrichten, Fake News, Menschen aus aller Welt sind nur einen Mausklick entfernt. Und wenn alles auf einmal zu viel ist, setze ich mich aufs Fahrrad oder in den Zug oder in irgendein Auto und fahre weg, einfach raus.
Ich habe Zeit für meine Freunde, Geld für gutes Essen, genug Zeit und genug Geld für Konzerte, fürs Reisen und – fürs Gleitschirmfliegen.
Vor ein paar Jahren hat mein Vater mich und meinen Bruder dazu überredet, was bei mir etwas schwieriger war, weil ich schreckliche Höhenangst habe. Aber – ein selten gehörter Satz: Das müsst ihr machen! Also: Schnupperkurs, Grundkurs, Aufbaukurs, Höhenflugschulung. Und...
Heute kann ich fliegen, sicher und frei.
Moritz
Des chansons françaises comme, par exemple, « Non, je ne regrette rien » d’Edith Piaf ou « Les Champs-Elysées » de Joe Dassin sont connues bien au-delà des frontières françaises : La popularité mondiale des chansons françaises – appartenant sans doute au patrimoine culturel de la France – montre qu’elles sont bien plus qu’un simple divertissement ! Dans le cadre de notre séminaire, nous sommes partis en quête de l’histoire et des caractéristiques des chansons françaises. Nous sommes également intéressés aux développement de ce genre jusqu’à nos jours tel qu’est est perceptive dans le rap et la musique électronique francophones.
Lesen Sie hier den Exkursionsbericht von Louisa Ewen und Kerstin Woll. Die Fotos steuerte Chiara Schmitt bei.